Die Silhouette eines Beachvolleyballers
Die Pamanesen auf einem Freiberger Stadtpanorama im zarten Blau
Eine Platzhaltergrafik, die einen Textumfluss um den Beacher ermöglicht.
Pama inszeniert Goethes Faust in 5 Akten

Samstag, 23.2.2013, Frankenau, -4°C, der Schnee fällt - die Serie hält!

Es fehlen noch ein wenig die Worte - für die Enkelkinder hat man dann aber spätestens eine weitere Geschichte parat - jedoch hier ein erster Versuch, das gestern Geschehene wiederzugeben.

Mit der angekündigten, offenen Rechnung und voller Tatendrang haben wir uns gestern zum Auswärtsspiel gegen Milkau aufgemacht. Die Schmach der Vorwoche sollte schließlich vergessen gemacht werden. Zuerst stand aber die Partie Milkau gegen Mauersberg auf dem Spielplan. Eine sehr ausgeglichene Partie, die bis auf Satz 4, immer erst am Satzende entschieden wurde. Mauersberg konnte sich durch den angesprochenen, starken 4. Satz den 3:1 Auswärtserfolg sichern und somit den 2. Tabellenplatz weiter festigen.

Nun waren wir an der Reihe. Nach wieder einmal schwacher Trainingsbeteiligung unter der Woche stand zumindest gestern die derzeit beste 6 zur Verfügung. Projekt "Wiedergutmachung" konnte also starten. Wir kamen gut aus den Startlöchern, die Stimmung war vortrefflich und wir schwammen in Satz 1 auf der Welle unseres 5 Punkte (+/-1) Vorsprungs zum 25:21 Zielanschlag. Schick, aber das geht doch noch besser, also vollmotiviert in Satz 2. Hier konnten wir dank starkem Aufschlagspiel und sicher vorgetragener Angriffsvariationen am Fließband punkten. Gegen unsere schnelle Mitte und die Staffeln fand Milkau einfach kein Mittel und schaute teilweise nur zu. Folgerichtig ging Satz 2 mit 25:16 an uns.

 

So, jetzt aber die Konzentration wahren und in Satz 3 den Deckel drauf machen! Gesagt, getan - wir erspielten uns von Beginn an eine beruhigende Führung und spielten Milkau in der Satzmitte förmlich an die Wand. Ein gefühlter zu 10 Satzgewinn lag in der Luft. Gerade als Thoms 2,5 Ässer in Folge servierte war die Welt voll in Ordnung und die Medaille glänzte. Dann ein paar kleine Ungenauigkeiten und es stand nur noch 18:12. Nun begab sich die Nummer 5 von Milkau zum Aufschlag. Wie von der Aufschlagsmuse geküsst, servierte er auf einmal straffe und platzierte Sprungaufschläge und Milkau kam bis auf 16:18 heran. Naja, stand so jetzt nicht auf dem Matchplan, aber wir führten ja immernoch. Konnten die Führung in Folge bis zum 21:18 auch behaupten. Die ersten Anzeichen der Angst vor der eigenen Courage traten ans Tageslicht - leichte Punktverluste und die Führung war weg (23:23 soweit ich mich erinnere). Einen Satz- und Spielball sollten wir beim 24:23 jedoch noch retten und dann doch nicht nutzen. Es entwickelte sich ein munteres Hin- und Her der Punkteverteilung. Da in dieser Phase aber niemand von uns vermochte einen der zahlreichen Spielbälle zu verwerten, sahen wir uns beim 35:36 dem drohenden Satzverlust gegenüber. Milkau behielt die Nerven, wir versagten erneut im Angriff und konnten trotz kuriosem Sturzrettungsabwehrversuch (Mario und Dieter) den Satzverlust nicht abwenden. Ja, nach ca. 9 eigenen Spielbällen stand das historische Satzergebnis von 35:37 zu Buche - der längste Satz der Saison, ein schwacher Trost.

Die Kehrseite der Medaille war erreicht. Im 4. Satz schafften wir es durch eigenen Unmut und Frust uns aus dem Spiel zu halten und liefen komplett einem Rückstand hinterher. Hier stellt sich mir die Frage des "Warum"?! Wir schafften es nach eigener Auszeit zur Satzmitte wieder auf 2 Punkte heran und zwangen Milkau beim 17:19 zur Auszeit. Das wir im Kopf allerdings noch auf "Rauschen" eingestellt waren, sollte der Milkauer "Endspurt" auf 24:17 offenbaren. Ein, zwei Punkte später war auch dieser Satz vorbei. Das Unvorstellbare war eingetreten - Tie Break.

Die Qual kurz und bündig geschildert, das retardierende Moment ausgelassen, waren wir bis 4:4 dabei. Dann ließen wir den Gegner bei 8:4 die Seite wechseln und stiegen selbst erst wieder beim 5:10 in den Satz ein. (Die in dieser Phase kassierten Punkte stehen höchstens in Hollywood-Drehbüchern und sie wiederzugeben fehlen mir einfach die Worte) Noch einmal aufgerappelt waren wir bei 9:12 den Gegnern noch am nähsten - 2 verschlagene Aufgaben später, läutete sich jedoch der Abspann ein. Beim 15:10 war die Sache dann auch gegessen...

Dort, wo freudige Jungen mit Bieren hätten sitzen können, sah man nun hängende Köpfe wieder einmal auf der Suche nach Antworten.

Der Trainer fand sich bei Goethe wieder: "Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug, als wie zuvor;"

Ein kurzer Spaß am Rande, die folgenden Zeilen lauten:

"Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren."

Machen wir uns nix vor, diese Wende im Spiel und das daraus resultierende Ergebnis war nur an diesem Wochenende möglich - Milkau wohnte in der Vorwoche bereits dem "verrückten Spiel" gegen Linda bei und verstand es dadurch an das Unmögliche zu glauben.

Unsere wilde (chaotische) Herde - kein Wunder, schließlich war Walter einst der einzige Normale - wird bereits am kommenden Sonntag zum letzten Heimspieltag der Saison wieder aufschlagen. Dann geht es bereits ab 11 Uhr in der Früh gegen die Kellerkinder dieser Saison. Dabei ist mit dem Freiberger Derby genug Prestige geboten und Mannschaften im Abstiegskampf sollte man grundsätzlich eh nicht unterschätzen. Aber mal ganz ehrlich - wir haben die letzten 2 Spiele so geil gespielt - es wird Zeit, das wir uns dafür wieder belohnen!!!

Auf gehts!! Jetzt erst Recht!!

 

Ergebnis (2013-02-23):
SV PAMA I vs. SV Union Milkau II: 2:3 (21; 16; -35; -17; -10)

Flo staunte und traute seinen Augen nicht, ebenso wie: Mali, Martin, Mario, Thoms, Manu, Dieter, Daniel und Tobi

 

 



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